Freiräume
für Jugendliche schaffen

Freiräume für Jugendliche schaffen Jugend bedeutet für uns Möglichkeiten zur freien Entfaltung. Dafür braucht es die richtigen Voraussetzungen, Räume, Angebote, Beteiligungsmöglichkeiten und vor allem: Freiheiten, sich selbst auszuprobieren. Daher wollen wir Freiräume für Jugendliche schaffen, damit sie ihre Interessen und Fähigkeiten entdecken können.

Jugendliche brauchen Mitbestimmungsmöglichkeiten in ihrer Gemeinde. Dank unserer hartnäckigen Initiative im Landtag wurde die Kinder- und Jugendbeteiligung verpflichtend in die Kommunalverfassung aufgenommen. Wir wollen die konkrete Ausgestaltung der Beteiligung vor Ort fördern und unterstützen. Wir befürworten eigene Etats für Kinder- und Jugendparlamente bzw. Entwicklungswerkstätten, denn diese stellen einen Schlüssel in der Beteiligung an der Kommunalpolitik dar.

Teilhabe bedeutet nicht nur Beteiligung an politischen Prozessen, sondern auch Engagement in Ehrenämtern – z.B. bei freiwilligen Feuerwehren, Geflüchteteninitiativen und in Vereinen. Wir wollen das Ehrenamt für Jugendliche attraktiv gestalten, um deren Verankerung vor Ort zu stärken und anstehende Generationenwechsel zu meistern.

Jede Gemeinde soll eine*n Beauftragte*n für Angelegenheiten von Kindern und Jugendlichen ernennen (§18a (3) Kommunalverfassung).

Die Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit ist außerschulische Bildungsarbeit mit politischer, sozialer, kultureller und persönlichkeitsbildender Funktion. Wir wollen sie weiter ausbauen, mit den und im Interesse der Jugendlichen gestalten.

Wir wollen Chancenungleichheit bekämpfen und mit Hilfe der „Bildungskarte“ den Zugang zu Nachhilfeangeboten für finanziell benachteiligte Jugendliche unbürokratisch ermöglichen.

Jugendliche brauchen Zugang zu Kultur, dazu zählen auch Kneipen, Bars und Clubs. Wir wollen Clubs in ländlichen wie urbanen Räumen erhalten und das Kulturangebot aufwerten. Dort, wo es keine Ausgehmöglichkeiten gibt, wollen wir durch guten ÖPNV dafür sorgen, dass eine sichere Hin- und Rückfahrt zu kulturellen Angeboten gewährleistet ist – auch bis früh am Morgen.

Mit Kunstausstellungen, Bandauftritten, Vorträgen und Workshops in Kneipen und Jugendclubs lassen sich viele Formen der Kunst, Kultur und Bildung vernetzen. Kultur soll zugänglich und aktiv gestaltbar sein. Nur so kann das Interesse an ihr bestehen bleiben. Kultur sollte nicht auf die klassischen Orte für Kunst, Theater und Musik beschränkt sein, sondern auch dort stattfinden, wo sie junge Menschen erreicht.

Wir wollen in unseren Gemeinden nicht-kommerzielle Räume für junge Menschen schaffen. So sollen für Jugendliche ohne eigenes Einkommen gute Alternativen zu teuren Kneipen und kommerziellen Treffpunkten angeboten werden. Gemeinden können Räume zur Verfügung stellen und gegebenenfalls Vereine als Träger der Projekte unterstützen. Wir wollen gemeinsam mit der Jugend vor Ort sogenannte „Solispaces“ entwickeln, in denen zum Beispiel nichtkommerzielle Kneipen, Umsonstläden, Tischkicker-Räume und Co-Working- Spaces einen Platz finden können. Es sollen nicht nur Freizeiträume, sondern auch Räume für ungestörtes Arbeiten mit kostenlosem W-LAN entstehen.

Freizeit- und Arbeitsräume für Jugendliche sind nicht immer von vier Wänden umgeben. Wir setzen uns dafür ein, dass in unseren Gemeinden ausreichend Grünflächen als Liegewiesen zur Verfügung stehen. Zudem sollen Schulsportanlagen nachmittags und am Wochenende der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. In Gemeinden, die an einem Badegewässer liegen, muss dafür gesorgt werden, dass ausreichend legale Badestellen zur Verfügung stehen.

Um Diskriminierung vorzubeugen und Risiken für Jugendliche zu minimieren, wollen wir moderne und offene Aufklärungsarbeit in Bezug auf Gleichberechtigung und queeres Leben, aber auch im Bereich des Drogenkonsums leisten.

Wir wollen für guten öffentlichen Nahverkehr sowie gute Internet- und Mobilfunkverbindungen sorgen, denn sie sind Grundvoraussetzung – gerade für ländliche Kommunen -, um konkurrenzfähig zu bleiben, Jugendliche vor Ort zu halten oder Rückkehrer*innen zu gewinnen.