Der kohleindustrie-nahe Verein „Wasser Cluster Lausitz“ hat erste Vorschläge für mögliche Wasserspeicher in der Lausitz veröffentlicht. Demnach sollen vor allem die LEAG-eigenen Tagebaue Welzow, Nochten und der sich bereits im Flutung befindliche ehemalige Tagebau Cottbus Nord als möglicher Speicherorte in Betracht gezogen werden. Für die Lausitzer Bündnisgrünen tragen die Forderungen „die Handschrift der Kohleindustrie“, sagt die Vorsitzende der Bündnisgrünen Spree-Neiße Heide Schinowsky: „Große Seen herzustellen ist schlichtweg billiger für den Bergbaubetreiber. Auch wenn noch nichts über die Größe der zukünftigen Seen bekannt ist, kann man davon ausgehen, dass die Vorschläge genau darauf abzielen“, so Schinowsky.
Aufgrund der bereits bestehenden jahrelangen Trockenheit in der Lausitz und den Auswirkungen der Klimakrise wird die Diskussion nach Wasserspeichern in Lausitzer Bergbaufolgeseen immer konkreter. Aktuell untersucht auch ein Konsortium im Auftrag des Umweltbundesamt die wasserwirtschaftlichen Folgen in der Lausitz. „Ob man die Vorschläge des Gutachtens uneingeschränkt umsetzen kann, steht noch in den Sternen. Das Problem ist, dass die Gutachter aus dem Umfeld des Wasser Cluster Lausitz stammen. Ob man mit neutralen Ergebnissen rechnen, muss man sehen, wenn das Gutachten vorliegt“, meint Schinowsky.
„Grundsätzlich braucht es eine breite und öffentliche Debatte, wie und welcher See zu einem Speicher werden soll. Das darf nicht ohne Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung und der Klimawissenschaft passieren“, regt die Grünenpolitikerin an. Bereits im Januar 2021 hatte der Landtag Brandenburg beschlossen, dass zukünftig keine riesigen Bergbaufolgeseen mehr entstehen sollen.
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